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Die Stille, muss ich sie suchen?

Nein, denn sie ist immer da. Ich muss nur aufmerksam sein, alle Ablenkungen ausschalten. Und schon kannst sie sich Raum nehmen und ich spüre ihre heilende und beruhigende Wirkung. Ich will vertrauen, dass in der Stille Liebe, Kraft und Wachsen auf mich warten.

Was ist Stille?

Jeder hat sich bestimmt schon darüber Gedanken gemacht. Einen Blog darüber schreiben, lässt einen ganz schön still werden und Stille ganz anders sehen. Die allgemeine Definition von Stille ist einfach Abwesenheit jeglichen Geräuschs, empfundene Lautlosigkeit oder Bewegungslosigkeit, das findet man im Internet dazu.

Was ist Stille für dich? Kannst du Stille gut aushalten?

Es gibt unterschiedliche Arten von Stille:

  • Die Stille im Wald, es ist eigentlich nicht still und trotzdem empfinde ich es so.
  • Die Stille in einem Gespräch, manchem ist sie peinlich, peinliche Stille genannt.
  • Die Stille, wenn ich alleine bin und auf einmal Platz für Gedanken, Emotionen und Erinnerungen ist.
  • Die Stille in der Meditation.

 Wenn es still wird um einen, tauchen oft Gefühle auf, die sonst verdrängt werden, oder/und das Gedankenkarussell geht los. Deshalb ist es vielen Menschen lieber, nicht in die Stille zu gehen, weil sie es zu sehr belastet Gefühle und Gedanken so genau zu sehen.

Im Zuge meiner Recherche über Stille habe ich ein schönes Buch entdeckt. Kankyo Tannier ist eine buddhistische Nonne und ihr Buch heißt einfach “Stille”. Sie beschreibt darin unterschiedliche Formen der Stille und beschreibt sehr viele Übungen um selbst Stille zu erfahren und zu genießen.

Formen sind bei ihr:

  • Stille der Augen – Wir sind dauernd Bildern und Nachrichten ausgesetzt, die Wünsche oder Gefühle in uns auslösen. Eine Schau-Pause ist z.B. die Übung dazu.
  • Stille der Worte – Auch wenn wir nicht reden, laufen in unserem Gehirn weiter Sätze und Worte ab. Diese zu Beobachten und vorbei ziehen zu lassen ist eine Übung.
  • Stille des Körpers – Gefühle spüren wir körperlich, diese anzuschauen und wieder vergehen zu lassen ist eine Übung

Das klingt jetzt sehr einfach, ist es natürlich nicht. Diese Stichpunkte sollen nur eine kurze Zusammenfassung der Meinung von K.Tannier sein. Es lohnt sich das Buch selbst zu lesen, es ist voller Beispiele, sehr lebensnah und leicht geschrieben.

Und genau darum geht es: lernen, wieder hinzuhören. Auf die Stille horchen, auf den Raum zwischen den Worten, die Ruhe im Sturm, das Verstreichen der Zeit. Wieder genießen zu lernen: den Geschmack eines Augenblicks, den Duft einer Mahlzeit, den Schaum der Tage, die Wärme des Feuers.

Kankyo Tannier

Wirkung von Stille

Zunächst  das, was ich dazu gefunden habe, wie Stille wirkt:

  • fördert Kreativität
  • wirkt gut gegen Stress – Studien zeigen, dass schon 2 stille Minuten den Blutdruck senken können
  • lädt mentale Kraft und Konzentrationsfähigkeit wieder auf
  • lässt das Gehirn wachsen – Entstehung neuer Gehirnzellen im Hippocampus

Also das mit der Kreativität kann ich bestätigen. Um diesen Blog zu schreiben, habe ich selber Stille geübt, wieder mehr meditiert und sofort  kamen kreative Ideen. Eine davon siehst du im Titelbild. Eines meiner liebsten Wortspiele ist es mit den Buchstaben des Wortes neue Worte zu formen. Aus diesem Wortgebäude des Titelbildes folgt dieser Satz:

Stille, das Tanzen meiner Gedanken, das Strömen meines Atems, wie Wellen. Mit jeder Welle spüre ich Liebe und Lasse los. Ruhe und Erkennen treten ein.

 Das hört sich sehr schön an. In der Praxis ist es bei mir  oft so, dass ich in der Stille nicht von meinen Gedanken weg komme. In meiner Ausbildung zur Stressbewältigungs und Entspannungstrainerin lernte ich, dass wir nie ohne Gedanken sein können. Unser Gehirn will denken, das ist seine Aufgabe. Aber ich kann die Gedanken in eine bestimmte Richtung lenken. Dazu mehr gleich bei den praktischen Übungen.

 

Stille und Yoga

So gerne ich früher Musik in meinen Yogastunden eingesetzt habe, so sehr liebe ich jetzt die Stille. Patanjali sagt:

Yoga ist das Zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist.

Den Körper fit und gesund zu halten ist toll, doch das eigentliche yogische Ziel ist die Ruhe im Geist. Oder, passend zum Thema, Stille im Geist. Indem ich im Yoga Atem und Bewegung verbinde tritt schon eine gewisse Ruhe ein. Asanas länger zu halten und genau zu beobachten, wie fühlt sich der Körper an, wie mein Geist, führen in Richtung Stille. Eigentlich waren Asanas die Vorbereitung der Meditation. Durch die Bewegungen sollte der Körper dazu befähigt werden in der Meditation ruhig zu sitzen.

 Yin Yoga Stille

Den vollen Umfang der Stille habe ich erst mit meiner Ausbildung zur Yin Yoga Lehrerin erfahren. Hier bleibst du drei bis fünf Minuten in einer Yin Position. Viel Zeit um den Körper zu dehnen und viel stille Zeit. Zeit um mit den Gedanken immer wieder zurück zum Hier und Jetzt zu kommen. Deshalb ist Yin Yoga ein guter Weg Stille zu üben. Du bist nicht untätig. Mit Unterstützung von Hilfsmitteln dehnst und entspannt du deine Faszien und Meridiane. Und um dich herum ist es still. In dieser stillen Zeit kannst du Kraft schöpfen für deinen Alltag, in dem es meist laut zugeht.

Ich glaube einige üben Yin Yoga mit Musik. Du auch? Meine Erfahrung ist, dass auch ruhige Musik ein ablenkender Faktor ist. Es ist wieder etwas was von außen auf mich einströmt. Und das haben wir ja den ganzen Tag um uns herum: andere Menschen, Verkehrslärm, Musik im Supermarkt, Nachrichten, und vieles mehr. Wenn du es mit der Stille einmal ausprobieren willst dann starte damit im Yin Yoga. Vielleicht wird die Stille für dich dann auch so wertvoll und erholsam wie für mich.

Übungen der Stille

  • Yin Yoga üben und gleichzeitig Stille üben
  • eine kurze Stille Auszeit zuhause (es reichen 5 Minuten), ideal im eigenen Raum, aber es geht auch ohne
  • Stille früh morgens üben, wenn sowieso alles still ist
  • Stille oder Meditations Urlaub
  • Schau-Pause nach K. Tannier – Augen schließen oder nach unten schauen um die Augen zu entspannen
  • Hör-Pause (auch aus dem Buch “Stille” aber auch Inhalt von Stressbewältigungstechniken) auf Geräusche achten, was hörst du, weit weg oder nah ohne es zu bewerten
  • Stille Meditation – dazu hier der Text

Stille-Meditation

  • Setze dich bequem und aufrecht hin und nimm einige Atemzüge lang deinen Körper bewusst wahr.
  • Nimm deinen Atem bewusst wahr und verweile hier einige Atemzüge
  • Nimm deinen Geist, deine Gedanken einen Moment lang wahr.
  • Komme jetzt mit deiner Aufmerksamkeit zur Stille um dich herum und der Stille in dir, nimm sie bewusst wahr.
  • Wenn Gedanken dich ablenken, komm sanft wieder zurück zum Wahrnehmen der Stille und verweile hier einige Atemzüge.
  • Beende die Meditation indem du die Hände vor dem Herzen faltest und bedanke dich bei dir selbst, dass du dir Zeit für diese Stille Meditation genommen hast.

Na hast du jetzt Lust bekommen, es mit der Stille zu probieren? Ich kann dir aus meiner Erfahrung nur sagen, dass es sich lohnt. Bei mir ist es jetzt so weit, dass ich seit gestern nach Stille Retreats suche. Ich möchte gerne mal in einem festen Rahmen einige Tage lang der Stille lauschen.

Wenn du nicht alleine mit der Stille beginnen willst, dann melde dich zu meinen Yin Yoga Stunden an. Nach dem Schreiben dieses Textes habe ich auch Lust reine Meditationsstunden und Stille Übungen in mein Programm aufzunehmen. Ich sage ja Stille macht kreativ!!!

Ich freue mich dich in die Stille zu begleiten! Vielleicht hast du am Wochenende Zeit eine der Stille Übungen auszuprobieren.

Viel Spaß dabei und Namasté

Susanne

Zu diesem Blog

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Namasté Susanne

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